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Ein kleiner Tropfen Traurigkeit glitzerte schon in ihren Augenwinkeln, als Luna mit schnellen Schritte zum Stadttor strebte. Auch musste sie ein paar mal schlucken, als hätte sie einen Kloß im Hals. Aber man konnte unserer tapferen Dunmerin ihre Endtäuschung kaum anmerken, besonders, als sie dem Kutscher barsch und trocken befahl: „Falkenring. Ohne Halt und Störung.“. Aranea war befangen, fühlte sich nicht wohl und wollte sich rechtfertigen. Aber Luna ließ es nicht zu. Sie legte ihr einfach die flache Hand auf den Mund, so das sie schweigen musste. Dann zog sie die Freundin zügig aus.

Diesmal gab es kein langes Vorspiel. Sehr schnell, noch während sie beide standen, fuhr sie mit ihren Fingern zwischen die Schenkel ihrer Geliebten. Es dauerte nicht lange, bis Aranea stöhnte, später keuchend nach Atem rang und ihr ganzer Körper unter Hochspannung zitterte, die sich schließlich mit wild unkontrolliertem Zucken und spitzen Schreien wieder entlud. „Aranea?“ fragte Luna laut und hielt den Kopf der Freundin, mit beiden Händen auf ihren Wangen, so das sie sich direkt ansehen mussten. „Was wollt Ihr... mein Wächter?“ hauchte Aranea, beinahe tonlos, zwischen zwei tiefen Atemzügen, zurück. „Dich.“ antworte Luna mit leiser aber fester Stimme. Dann küsste sie ihrer Freundin die nur halb geöffneten Lider wieder zu und sagte noch leiser: „Jetzt aber...wollen wir schlafen.“. Dabei hatte sie Aranea auf die Bank neben sich gezogen und eine Decke um sie und sich geschlungen. Den Kopf ihrer Freundin bettete sie auf ihre Schulter und Brust. Mit ihrer flachen Hand strich Luna über das Haar und die Wange von Aranea, bis deren Atmung sich immer mehr beruhigte. Luna merkte sofort als die Freundin eingeschlafen war. Ihr Atem war jetzt ganz gleichmäßig ruhig, die Berührung ihres Körpers fühlte sich schwerer und gleichzeitig weicher an.

Sie genoss das süße weiche Gewicht aber diesmal nicht, sondern riss ihre Gedanken von Aranea los. Mit offenen Augen, in einem bitteren Wachtraum, sah sie die schwelenden Trümmer des Familienanwesens vor sich, spürte beinahe den bestialischen Gestank der verkohlten Leichen. Ein zynisch kaltes Lächeln löste schließlich, wie stets bei diesen Erinnerungen, ihr Entsetzen, die ohnmächtige Wut und tiefe Trauer ab. Wer genau hinsah, konnte nun, unter dem Zynismus, unerbittlich harte Züge erkennen. Luna kannte die Gegend um Falkenring wie ihre Westentasche. Hier hatten ihre Abenteuer in Himmelsrand ja begonnen. Lange bevor sie sie Stadtgrenze erreichten, hatte sie sich vorsichtig von der Schläferin gelöst und die Kleidung von Rifton durch ihre Rüstung getauscht. Noch bevor der Fuhrmann „Falkenring“ krähen konnte, hatte sie auch Aranea wach gerüttelt und war selbst vom fahrenden Wagen gesprungen.

Zunächst steuerte sie ihre Schritte in den Krämerladen: „Waren aus Grau-Kiefer“. Klar war, das sie die rassistischen Brüder mit ihrem Fremdenhass, oder war es eher Fremdenangst, genauso wenig mochte wie die sie als Dunmerin mochten. Dennoch erstand sie ein paar Seelensteine und drehte den Nords dafür Silberschmuck an, den sie mit minderwertiger Seelenenergie verzaubert hatte. Diese Qualität war genau das Richtige für „Herrenmenschen“, mehr brauchten die in ihrer selbst ernannten reinen „Überlegenheit“ ja nicht... dachte sich die clevere Elfe mitleidig lächelnd.

Unsere beiden Dunmerinnen verließen Falkenring Richtung Westen. Sehr weit brauchten sie nicht gehen, um zum Eingang zur Zuflucht zu gelangen, welcher sich gleich unterhalb der Straßenböschung befindet. Vor der Schwarzen Tür drehte sich Luna zu Aranea, zog sie zu sich heran, hob ihr Kinn mit dem Zeigefinger an und gab ihr einen letzten Kuss. Gleich darauf sagte sie: „Hier trennen sich unsere Wege.“. „Ich...warte zu Hause... Falls Ihr mich braucht.“ antwortete Aranea mit belegter Stimme. „Tut das.“ konnte Luna gerade noch murmeln, da wurde sie auch schon von dieser unheimlichen Tür in ihren Bann gezogen. „Was ist die Musik des Lebens?“ fragte die Schwarze Tür mit einer tiefen mystischen Stimme. Luna hatte sich die Worte von Astrid gut gemerkt. Mit klarer Stimme antwortete sie: „Still, mein Bruder.“. „Willkommen zu Hause.“ dröhnte es aus einer anderen Dimension und ehe sie sich versah, befand sich unsere Dunmerin im Inneren dieser Zuflucht der Dunklen Bruderschaft.

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Die Zuflucht (DB)

In dem Regal, direkt bei Astrid, fand Luna noch einige magische Kleidungsstücke, welche ein zünftiger Assassine sehr gut gebrauchen kann. Es gab da z.B.: Die Schattenfaustbänder welche für einen doppelten Schaden bei Schleichangriffen mit der Einhandwaffe sorgten. Auch gut war, die Schattenkapuze, welche das Schleichen an sich enorm verbesserte. Für Assassinen, mit einem Faible für Zerstörungsmagie, sicher interessant, die Schattenrobe. Auf einem Podest, direkt vor diesem Regal, lag das Lehrbuch: „Sithis“, dessen Lektüre die Fähigkeiten in der Schule der Veränderung verbessert. Im Schlafzimmer von Astrid, auf einer Kommode, liegt einer dieser Stein aus der Krone von Barenziah. Mitglieder der Diebesgilde sollten sich ja möglichst alle dieser Steine besorgen...

Mehr gab es im Eingangsbereich nicht abzugreifen, also stieg Luna die Treppe hinab. In dem geräumig natürlichen Höhlenkessel, am Fuße dieser Treppe, hatten sich gerade alle Familienmitglieder dieser Zuflucht um ein etwa zehnjähriges Mädchen versammelt. Die kesse Göre erzählte recht spannend eine nette kleine Geschichte, die ihre Zuhörer offenbar köstlich amüsierte. Auch Luna lauschte den hellen Worten und erfuhr, das sich das Mädel, scheinbar völlig hilflos und unbedarft, von älteren Lüstlingen in dunkle Gassen führen ließ, wo sie diese dann massakrierte. Luna hatte die Kleine sofort in ihr Herz geschlossen. Ein scheinbar wehrlos minderjähriges Opfer, was es notgeilen Pädophilen mal so richtig zeigte. Ihnen das zukommen lässt, was ihre Perversionen so oft mit anderen Menschen anrichtet. Ein „edleres“ Motiv für Folter mit Todesfolge konnte es wohl nicht geben. Sofort, nachdem sich die Versammlung aufgelöst hatte, besuchte sie die „Kleine“, an ihrem Lieblingsort beim Alchemietisch. Hier erfuhr sie, das dies Mädchen vor 300 Jahren von einem Vampir gewissen wurde und von daher viel älter und vor allem erfahrener wie sie selbst war. Babette, so hieß das „Mädchen“, war auf Grund dieser Lebenserfahrung und Weisheit eine hervorragende Lehrerin für Alchemie und handelte mit Giften, Zaubertränken und anderen nützlichen Dingen. In ihrem Angebot erstand Luna eine dieser begehrten Essenzen des Waffenschmieds, welche die Verbesserung von Waffen und Rüstungen um ganze 40% erhöht, bis zu 30 Sekunden nach dem Genuss des Tranks.

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Bei den anderen Membern dieser Zuflucht handelte sich meist nur um die üblichen Sadisten und Perversen, welche man in jeder Zuflucht der Dunklen Bruderschaft trifft. Da war z. B. die heimtückische Gabriella, welche angeblich helle Mondnächte, Stricken, lange Strandspaziergänge und Einhörner liebt. Das erklärt sich so, das Gabriella einmal im Mondschein am Strand ein Einhorn traf, welches sie mit ihrer Stricknadel erstochen hatte... Ein sehr makaberer Humor fand Luna, aber Gabriella hatte sowieso nichts Nützliches zu bieten. Veezara war eine typische Schattenschuppe aus Schwarzmarsch, von Kindheit an zum Töten erzogen. Er war höflich und loyal zu seinen Verbündeten und für alle anderen Leute sicher eine extrem tödliche Gefahr. Damit konnte Luna gut umgehen. Sie beschloss Veezara um Rat zu fragen, wenn ihre späteren Aufträge dies erfordern sollten. Den eines ist klar; Von einer der legendären Schattenschuppen zu lernen, bedeutet vom Wissen eines echten Elitekillers zu profitieren.

Festus Krex war ein mürrischer alter Angeber, der gerne unschuldige Menschen als Laborratten für seine Experimente mit Zerstörungsmagie missbrauchte. Mit 13 Jahren brannte er sein Heim, mit seiner Familienmitglieder darinnen, nieder. Mehr gibt es da wohl nicht zu sagen... Ein Mann der Wissenschaft, völlig weltfremd, ohne jeglichen emotionalen Bezug oder gar mit einer moralischen Hemmschwelle ausgestattet. Arnbjorn, ein Nord, ist Werwolf und der Mann von Astrid. Luna glaubte es kaum, aber dieser Bursche ist noch eingebildeter und mürrischer wie Festus. Diesen beiden Kanaillen würde sie aus dem Weg gehen. In einer Senke, mit einer zahmen Frostbissspinne darinnen, fand Luna die skelettierte Leiche von Gaston Bellefort. Beim Leichnam fand sie einen handschriftlichen Bericht. Luna steckte diesen Zettel ein. Wer weiß, vielleicht traf sie eines Tages auf einen Angehörigen dieses Spions. Die Neugier war dem guten Gaston also nicht gut bekommen. Ebenso wenig war die Neugier, etwas über die Dunkle Bruderschaft und die Mutter der Nacht zu recherchieren, dem Schriftsteller Enric Milnes bekommen. Dessen Werk: „Heilige Zeugin: Die wahre Geschichte der Mutter der Nacht“ fand Luna, auf einem Tisch, in einem tiefer gelegenen Bereich der Wohnhöhle. Unsere clevere Dunmerin las sich diese sehr glaubhaft klingende Geschichte aufmerksam durch und verbesserte mit der interessanten Lektüre zusätzlich noch ihre Fähigkeit im Schleichen. Eines war klar; Der Dunklen Bruderschaft gehörte man an oder machte einen ganz großen Bogen um sie und das möglichst unauffällig. Für „Drachenblüter“ gibt es noch eine Wand mit dem Machtwort: „Töten, Todeszeichen“ in der Zuflucht.

Jetzt blieb nur noch, den Rothwardonen Nazir anzusprechen, wegen der Aufträge. Nazir stellte sich als umgänglicher Bursche mit einer sehr praktischen Veranlagung dar. Momentan hatte er drei Aufträge anzubieten, welche aber, nach seinen eigenen Worten, nicht gerade lukrativ und glanzvoll wären. Auch stellte Nazir klar, das diese Zielpersonen mit Sicherheit ihren Standort nicht wechseln würden und von daher keine Eile bestehe. Luna könnte diese Aufträge also wann und wie sie will ausführen und ihren Vollzug ebenso ungezwungen einzeln oder komplett bei ihm melden. Außerdem war der gute Nazir noch Lehrer für Leichte Rüstungen.

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Auftrag: Töte Beitild (DB)

Besagte Beitild leitet einen Bergbaubetrieb, in harter Konkurrenz zu ihrem geschiedenen Mann, der ebenfalls Minenbesitzer ist. Sie wäre eine verzweifelte und überaus wütende Kämpferin, hatte ihr Nazir mit auf den Weg gegeben. Dieser gnadenlose Kampf, um das Monopol über die Erzgewinnung und den Handel damit, tobt in Dämmerstern, am Ufer des Geistermeers. Die Wahl der Mittel war Luna selbst überlassen.

Luna freute sich auf diesen Auftrag. Sie würde die Eliminierung so ausführen, das man ihr Opfer morgens auf offener Straße vorfindet. Sollten sich alle Bürger von Dämmerstern fragen, wer von dieser Tat profitiert, an wessen Händen dieses Blut letztendlich klebt. Dann konnten sie selbst entscheiden, wie sie mit den Minenbesitzern zukünftig verfahren wollen. Luna kannte ja Dämmerstern und seine Bürger gut. Hatte sie diese Leute doch von ihrer Schlaflosigkeit durch Vaerminas Alpträume befreit. So war es auch nicht schlimm, sondern eher vorteilhaft, das sie den Ort am späten Abend erreichte.

Wie es der Zufall bei Sonntagskindern oft einrichtet, denn ein solches Glückskind war unsere Luna, traf sie ihre Zielperson, wie sie gerade vom Abendessen aus der Kneipe kam und offenbar nach Hause zum Schlafen wollte. „Ich bin wirklich nicht in der Stimmung. Tragt Euer Anliegen vor oder verschwindet.“ fuhr Beitild unsere Assassine an. Da es so keine Option auf ein vernünftiges Gespräch unter Frauen gab, Luna hätte sonst auch gern ihren Ex..., schwieg sie. Darauf drehte die knallharte Geschäftsfrau mit den Worten: „Ich habe eine Mine zu führen.“ ihr den Rücken zu und ging weiter ihrer Wege.

Luna brauchte ihr also nur unauffällig zu folgen, bis zu einem Ort, den morgens recht viele Bürger passieren würden und an dem sie dennoch schnell und ungesehen zuschlagen konnte. Der passendste Ort hierfür war natürlich die Strandpromenade. Diese Straße mussten alle passieren die zur Schmiede oder zum Laden der Drogistin wollten, sowie alle Bergleute, Fischer und Seemänner auf dem Weg zur Arbeit. Als sich der patrouillierende Wachmann gerade wegdrehte, um die Straße mit seiner Fackel in die entgegengesetzte Richtung auszuleuchten, schlug sie zu.

Sie verpasste Beithild einen Pfeil direkt zwischen den dritten und vierten Wirbel unter ihrem Schädelansatz. Wie vom Blitz gefällt, ohne den geringsten Laut, brach die streitbare Minenbesitzerin zusammen. Luna konnte nun aufrecht zu ihrem ersten Opfer im Dienste der Dunklen Bruderschaft, im Auftrag der verschiedenen Jarls hatte sie ja bereits hunderte Leute eliminiert, gehen und es um seine persönlichen Gegenstände erleichtern. Die Tote brauchte diese Sachen nicht mehr und der konkurrierende Geschiedene war ja vermutlich ihr schlimmster Feind...

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Blut auf dem Eis

Ihr nächstes Opfer befand sich in der Nähe von Windhelm, bei Angas Mühle. Da Luna lange nicht in dieser Stadt, mit einem Ghetto für Dunkelelfen, war, beschloss sie hier mal wieder nach dem Rechten zu sehen. So sprang sie ausgeruht aus der Kutsche, um voller Tatendrang das Stadttor zu passieren. Was soll ich sagen, unser Sonntagskind hatte wieder großes Glück. Schon nach wenigen Metern lief ihr einer dieser großkotzig reinrassigen Nords über den Weg. Ja, genau. Einer von diesen Pfeifen, welche zusammengerottet im Mob, gerne ihre Brüder und Schwestern aus Morrowind drangsalieren. Nun, bei unserer Luna war er an der falschen Adresse gelandet. Sie sagte dem aufgeheizten Fremdenhasser, das ihr seine Einstellung absolut nicht gefällt. Das reichte bereits, der Kerl wollte sie dahin zurück prügeln, wo sie seiner Meinung nach hin gehöre. Aber das war noch nicht alles, er wettete 100 Goldmünzen das er dieses Vorhaben leicht umsetzen könne. Luna nahm sehr gerne an, um diesen „Super-Nord“ sämtliche Backenzähne lose zu prügeln. Als er vor ihr im Staub und Kot der Gosse kniete, schlug Luna sogar noch ein paar saftige Backpfeifen nach. Das war normal nicht ihre Art, aber dieser Rolff Stein-Faust brauchte es dringend. Mit geschwollenem Kiefer und zugewachsenen Augen murrte der Kerl dann auch: „Das war kein fairer Schlag.“. Aber die 200 Septime musste er doch rausrücken, sonst hätte Luna ihn noch derart in den Hintern getreten, das er mindestens vier Wochen krumm und lahm gegangen wär...

Nach einer zünftigen Keilerei sollte man ein Bier trinken, also betrat unsere Dunmerin das nächste Wirtshaus, Haus Kerzenschein. In der Kneipe sprachen die Gäste hauptsächlich von jungen Frauen, welche in jüngster Zeit ermordet wurden. Ein freischaffender Mörder, ein unkontrollierter Triebtäter, ein Werwolf oder Vampir? Luna wollte der Sache auf den Grund gehen und fing an die Leute zu befragen. Den ersten wirklich handfest blutigen Hinweis, erhielt sie hinter der Taverne, auf dem nahen Friedhof. Dort waren einige Bürger um eine grausam verstümmelte Frauenleiche versammelt. Bei der Toten handelte es sich um Susanna, einem Schankmädchen von Haus Kerzenschein. Der Posten der Stadtwache wusste nicht viel. Durch den Krieg war die Wache hoffnungslos unterbelegt und hatte zu wenig Zeit, sich um eine ordentliche Aufklärung der Morde zu kümmern. Deshalb nahmen sie Lunas Angebot gerne an, die sich bereit erklärte, auf eigene Faust zu recherchieren.

Die Gaffer wussten nichts. Sie hatten nur Schreie gehört, fanden die Ermordete aber in diesem Zustand vor. Ein besseres, weil geschultes Auge, hatte die Priesterin der Totenhalle, welche auch bereits eingetroffen war. Sie gab Luna den Hinweis, das der Geldbeutel der Ermordeten völlig unberührt ist. Bei diesen Wunden konnte man allerdings sowieso nicht von einem Raubmord ausgehen. Luna sprach also erneut den Posten an, um ihn mitzuteilen, das sie auf Grund der Zeugenbefragung neue Erkenntnisse hätte. Die Wache wurde darauf etwas unwirsch, weil eine Zivilisten glaubte es besser zu können. Doch gab der Polizist letztendlich nach und befand, das unsere Luna in dieser Sache weiter helfen dürfe, wenn sie sich dafür ein „Okay“ vom Vogt Jorleif einholt. Der Vogt befand sich natürlich im Thronsaal von Jarl Ulfrig. Es war auch nicht schwer ihn zu überzeugen. Im Gegenteil, Jorleif nahm die angebotene Hilfe gerne an und wollte auch gleich seine Wachen anweisen Luna zu unterstützen.

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Die Hüterin der Totenhalle hatte die Ermordete auf einem Sehziertisch aufgebahrt, um sie wenigsten leidlich für ihre letzte Ruhe in einer Grabnischen zurechtzumachen. An der Leiche waren grausam rohe Verstümmlungen zu sehen, die andererseits aber auch irgendwie zielgerichtet schienen. So befand sich in der Bauchdecke ein großes klaffendes Loch, gerade so, als hätte man da innere Organe entfernt. An einem der Oberschenkel verlief, von der Hüfte bis zum Knie, ein tiefer Längsschnitt, als hätte hier jemand Sehnen oder Arterien entnommen. Ein weiterer, allerdings krummer Schnitt, verlief um die Kniescheibe und anschließend das Schienenbein hinab, am anderen Bein. Luna fand diese Verletzungen sehr merkwürdig.

So würde ein perverser Sadist nicht foltern, weil diese Wunden, durch hohen Blutverlust, viel zu schnell zum Tode führten. Ein Mörder, der schnell und lautlos agieren wollte, würde solche kunstvollen Verletzungen, an diesen Stellen, ebenfalls niemals wählen. An diese Stellen käme er, bei einem beweglich lebendigen Opfer, nur schwer heran und das Opfer würde nicht schnell genug sterben, aber dafür, schon durch die starken Schmerzen, sehr laut schreien. Luna hatte sofort einen Magier mit makaberen Experimenten im Verdacht. Es war schon komisch, oder eher bezeichnend, das es bei ermordeten jungen Frauen, am Ende oft ein weltfremd verklemmter Magier war, laut allgemeiner Erfahrung. Hauptverdächtiger, natürlich ein Magier aus der Schule der Totenbeschwörer. Der guten Helgird kamen die Wunden ebenfalls merkwürdig vor. Nach ihrer fachkundigen Meinung könnten sie gut von Einbalsamierungswerkzeugen der alten Nord stammen. Allerdings wüsste sie nicht, wer, außer ihr selbst natürlich, in Windhelm solche Klingen haben könnte. Nun, Luna schloss Helgird als Täterin aus, diese Werkzeuge und Klingen zum Einbalsamieren, lagen schließlich haufenweise in jedem Hügelgrab herum...

Blieben die Blutspuren. Luna schnüffelte, vom Friedhof aus, an den umliegenden Häusern, und fand Blutflecken vor dem Eingang zu Haus „Hjerim“. Bevor sie hier am helllichten Tag einfach gewaltsam eindrang, ging sie zum Vogt, um Auskünfte über den Hausbesitzer einzuholen. Jorleif meinte, das in diesem Haus eine der Ermordeten gewohnt hätte und es seitdem unbewohnt ist. Die Mutter der Ermordeten, Tova Schmetter-Schild, besitze sicher noch einen Schlüssel. Da Luna nun wusste, das dies Haus leersteht, hatte sie keine rechte Lust extra Tova aufzusuchen, sondern knackte kurzerhand das Meisterschloss an der Eingangstür.

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In einer Nische, direkt neben einem hohen Kleiderschrank mit guter Kleidung, befand sich ein kleines Regal mit einem ganzen Stapel von diesen „Vorsicht vor dem Schlächter“ Flugblättern. Luna sah genauer hin und entdeckte zwischen den Zetteln ein sehr mysteriöses Amulett. Natürlich steckte unsere Detektiven die Halskette, mit dem seltsamen Anhänger eines giftgrünen Totenschädels, als Beweisstück ein.

Ein zweiter Kleiderschrank wirkte noch auffälliger, denn er wurde direkt an die Wand angenagelt. Luna öffnete den Schrank und siehe da, er hatte eine falsche Rückwand. Als unsere Detektiven die Attrappe entfernt hatte, blieb ihr beinahe die Spucke weg. So eine abscheuliche Schweinerei hatte sie lange nicht gesehen. Und Luna hatte schon diverse Unterschlüpfe von perversen Totenbeschwörern ausgehoben. Der Fußboden war übersät mit alten und frischen Leichenteilen. In einem Korb befanden sich zahlreiche Totenschädel. Die menschliche Bestie, die hier ihre grausigen Experimente durchführte, hatte viel mehr wie nur drei Frauen ermordet, soviel stand fest. Auf einem mit zahlreichen Kerzen ausgeleuchtetem Altar lagen blutige Knochen und das blutige Oberteil eines Schädels mit blinden Augäpfeln darin. Auf der Platte waren mystische Zeichen zu sehen. Das musste der Experimentiertisch dieses Psychopathen sein, wo er seine Monstren zusammenbastelte.

Weiterhin fand Luna ein zweites Tagebuch des Schlächters. Man konnte es allerdings auch als makabere Bauanleitung für irgendetwas Perverses ansehen, was aus menschlichem Fleisch, Blut, Mark, Sehnen, Bändern und Knochen geschaffen wird. Eine besonders zynische Verachtung dieses Magiers, seinen Opfern gegenüber, konnte man an dem Stil der „Bauanleitung“ erkennen. Sie wurde nämlich beinahe im Stil eines Kochbuchs verfasst. Dazu passten die Ziegenkäseecken, die Methumpen und zahlreichen Bierflaschen, die sich überall zwischen den Kerzen, Fleischfetzen und blutigen Knochen befanden. Hier hatte der Perversling ab und an eine genüssliche Zwischenmehlzeit gehalten, zwischen seinen „Schöpfungen“. Oder, er hatte sich, mit von Eiter und Blut besudelten Fingern, bei besonders gelungenen Experimenten, euphorisch eine kleine kulinarische Belohnung gegönnt. Wie dem auch sei, die Wahrscheinlichkeit, das dieser abartige Magier ein Nord oder Kaiserlicher ist, ist recht hoch. Denn überall im Haus, besonders am Experimentiertisch, kullern leere Metflaschen herum. Ein Totenbeschwörer der Altmer oder Bretonen hätte garantiert Wein bevorzugt. Das Volk der Dunmer, aus dem unsere Luna stammt, bringt ja kaum Totenbeschwörer hervor. Die Dunmer haben eine sehr intensive Beziehung zu ihren Verstorbenen, die sie sehr hoch achten. Deshalb stehen ihnen ihre Ahnen in Geistform hilfreich zur Seite. Sie haben es also nicht nötig, makabere Konstrukte aus faulem Fleisch und morschen Knochen zu schaffen. Die Meisten von ihnen würden dies auch niemals tun und verachten Menschen die respektlos mit Toten umgehen.

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Calixto Corrium war weit herumgekommen, um seine umfangreiche Sammlung zusammenzustellen. Er erkannte das Amulett sofort und konnte es zuordnen. Es handelte sich um den sogenannten „Mühlstein“, das traditionelle Symbol für die Macht von Windhelm. Üblicherweise wurde dies Symbol vom Hofmagier von Windhelm getragen. Natürlich wollte der fanatische Sammler das Amulett von Luna abkaufen. Ganze 500 Goldstücke bot er. Aber unsere Detektivin fragte zunächst: „Sollte man es nicht dem Hofzauberer geben?“. „Wuunferth? Pah. Der hätte doch keinen Gebrauch dafür.“ antwortete Calixto. Merkwürdig war aber, ehe Luna etwas erwiedern konnte, nahm er diese Aussage selbst gleich wieder zurück, in dem er sagte: „Außerdem würde ich ihm das Ding nicht gerne geben. Verursacht mir eine Gänsehaut. Denn Wuunferth versucht sich in Totenbeschwörung.“. Das fand Luna dann doch recht widersprüchlich. Die angeblich rein symbolische Funktion sollte sie wohl beruhigen, damit sie verkauft. Ein Totenbeschwörer könnte mit diesem Artefakt dann aber doch gefährliche Sachen anstellen... Luna beschloss das Amulett als Beweisstück zunächst zu behalten. Später konnte sie es immer noch an Calixto verkaufen oder für eigene Zwecke verzaubern.

Als nächstes beschloss unsere Detektivin die wackere Flugblattverteilerin Viola Giordano aufzusuchen. Sie fand Viola hinter der Aretino-Residenz. Die tapfere Frau fürchtete schon um ihre eigene Sicherheit, im Hinblick auf die ermordeten anderen Frauen. Trotzdem nahm Viola jeden Tag ihren ganzen Mut zusammen, um den Schlächter zu verfolgen und ihre Mitbürgerinnen zu waren. Sie ließ auch niemals locker, obwohl sie keine Unterstützung von der Polizei bekam und außer ihr niemand daran glaubte, das man den Mörder fassen kann. Diese gelebte Zivilcourage fand Luna bewundernswert, was sie selbst nur noch mehr anspornte. Also hatte Violas Schneid wenigsten etwas erreicht, sie hatte in Luna eine Vertraute und Mitstreiterin gefunden. In dieser Hinsicht zeigte unsere Detektivin Viola die beiden Tagebücher des Schlächters. „Wuunferth. Um ihn ranken sich Gerüchte solange ich denken kann. Er ist ein sehr gefährlicher Mann. Deshalb wird er auch der „Unlebendige“ genannt.“ rief Viola Giordano sofort aus, nach dem sie ein Blick in die makaberen Aufzeichnungen geworfen hatte. „Na bitte! Das passt zu dem Mühlstein der Hofmagier, wie die Faust aufs Auge.“ frohlockte Luna innerlich. Laut bedankte sie sich aber bei der wackeren Viola und sagte ihr, das sie den Schlächter nun gemeinsam überführt hätten. Viola riet ihr noch den gefährlichen Hofmagier nicht direkt zu kontaktieren, sondern mit den Beweisen zu Vogt Jorleif zu gehen. Jorleif würde ihr ganz sicher zuhören, sagte sie noch. Aber Luna glaubte das ja auch, hatte sie den Vogt doch als vernünftigen Mann kennengelernt, der anderen Vetrauen schenkt und deshalb auch selbst Vetrauen verdient.

In diesem Sinne suchte sie den Vogt sofort auf, um ihm den Verdächtigen, oder sagen wir lieber, den Überführten Wuunferth, zu präsentieren. Natürlich verlangte Jorleif Beweise für diese ernsthafte Anschuldigung. Aber die hatte Luna ja und zwar Hieb und stichfest. Sie zeigte dem Amtmann das Amulett des Hofmagiers und auch seine makaberen Bücher, über seine von ihm selbst dokumentierten Totenbeschwörer-Experimente. Jorleif wollte es fast nicht glauben, denn Umferth war seid vielen Jahren ein zuverlässiger Freund von Ulfric Sturmmantel. Da die Beweise aber eindeutig erdrückend waren, entschied er: „Wuunferth wird festgenommen.“. Anschließend bedankte er sich bei Luna für ihre sorgfältige Arbeit und rief nach einer seiner Wachen.

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Platziere „Violas Goldring“ in Viola Giordanos Haus.

Während ihrer Ermittlungen, im Fall Wuunferth der Schlächter, gelangte Luna im Grauen Bezirk, dem Elendsviertel für Dunkelelfen in Windhelm, in den ärmlichen Laden „Sadris Gebrauchtwaren“. Ihr Landsmann Revyn Sadri war mächtig stolz auf sein Inventar, mit dem er sich hier, im fremdenfeindlichen Windhelm, mühsam behauptete. Mühsam habe er seine Sammlung zusammengekratzt, in der sich sogar Stücke aus der geheimnisvollen Festung „Morvunskar“ befänden.

Luna fragte ihn dennoch vorsichtig, ob er sich wirklich ganz sicher wäre, das sich auch wirklich keine gestohlene Ware in seinem Inventar befindet. Natürlich war das rein ironisch gemeint, da der gute Revyn so sehr auf den Putz haute. Aber sie hatte mit ihrem scheinbar harmlosen Scherz etwas losgetreten. Der gute Sadri war offensichtlich in Wirklichkeit ein großer Angsthase. „Natürlich ist hier nichts gestohlen. Nur ein nachlässiger, hirnverbrannter Idiot würde so dumm sein, Diebesgut zu verkaufen...“ ereiferte sich der Ladenbesitzer, kam dann aber erschrocken ins Stocken. Denn urplötzlich fiel ihm ein: „Bei Azura, ich hab einen schrecklichen Fehler begangen, einen Goldring zu kaufen. Und Viola Giordano vermisst einen Ring, der genau so aussieht.“.

Luna hätte fast losgeprustet vor Lachen, riss sich aber zusammen und bot an: „Ich könnte den Ring für Euch zurückbringen.“. Sofort fing der ängstliche Revyn wieder an zu lamentieren. Das wäre zu gefährlich. Wenn Viola mitbekäme, das er auch nur entfernt etwas damit zu tun habe, würde sie ihn sofort beim Jarl anzeigen. Solche und weitere Argumente hatte er genug, aber auch große Manschetten. So druckste er weiter rum und kam schließlich zu dem Entschluss, das Luna den Ring vielleicht heimlich in eine Kommode in Violas Haus legen könnte. Luna nahm den Ring grinsend entgegen und versprach das Nötige zu tun.

Luna mochte die gute Viola ja, wegen ihrer Tapferkeit mit den Flugblättern. Von daher war es ihr ein wichtiges Anliegen, das die Frau ihren Ring problemlos zurückbekam. Natürlich war es ihr mindestens genauso wichtig, ihrem Landsmann zu helfen, damit nicht noch mehr Öl in das Feuer der Fremdenhasser von Windhelm floss. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie Viola noch nicht mit den Tagebüchern von Wuunferth konfrontiert und diese war mit Sicherheit unterwegs, auf der Suche nach dem Schlächter. Also ging unsere clevere Dunmerin, am helllichten Tag, schnurstracks zum Haus von Frau Giordano und knackte das Meisterschloss an der Eingangstür Im Haus trödelte sie auch nicht erst lange herum, sondern legte den Ring gleich rechts, in die erste Kommode neben dem Eingang. Leise und prompt verließ sie darauf das Haus, schließlich war unsere Luna ja Assassine und keine Diebin. Im jeweiligen Ehrenkodex dieser Vereine, kam es da nur sehr selten zu Vermischungen. Übrigens ganz im Gegensatz zu legalen politischen Machthabern, da vermischt sich Diebstahl und Raub mit Mord und Massenmord fast in jedem Fall, wie wir sicher alle wissen...

Berichte Revyn, das „Violas Goldring“ platziert wurde.

„Danke. Danke! Möge Azuras Segen Euch ewiges Glück bringen.“ schwärmte Revyn, als Luna ihm steckte, das sie sein kleines Problem gelöst hatte. Dann nötigte er ihr seinen kompletten Gewinn der letzten Lieferung aus, satte 1.200 Goldstücke.

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Auftrag: Töte Ennodius Papius (DB)

Laut Nazir soll dieser Bursche sein Handwerk aufgegeben und seine Mühle in Stich gelassen haben, nach dem er wahnsinnig geworden sei. Jetzt soll er unweit seiner alten Mühle im Wald hausen. Bis zu Angas Mühle war es nicht weit. Sie brauchte nur der Straße bei den Stallungen von Windhelm in Richtung Westen folgen. Noch bevor ein Wasserfall mit drei Stufen auftaucht, sollte man das Flussufer wechseln. Der Fluss ist ja an dieser Stelle nicht tief, so das man ihn bequem durchwaten kann. Kurz vor ihrem Ziel wurde Luna von einem Frost-Atronachen angegriffen. Sie zerbröselte die Kreatur und musste leider auch die Bosmierin töten, welche das Monstrum beschworen hatte.

Bei der Mühle selbst befand sich keine Seele, so konnte sie keine Auskünfte über ihre Zielperson einziehen. Deshalb sprach Luna den grimmigen Papius selbst an, welcher, direkt vor dem Wasserfall, in einem schäbigen Zelt aus Ziegenfellen hauste. Doch der blaffte sie nur an: „Was wollt Ihr hier? Verschwindet!“. Da es keine vernünftige Gesprächsoption gab, war es das dann wohl, dachte sich Luna und ging zum Fluss. Hier spannte sie ihren guten Elfenbogen und schoss Schlammkrabben am anderen Flussufer. Als der komische Kauz wieder in seine eigensinnigen Gedanken fiel, drehte sich Luna kurz um und verpasste ihm ihr Markenzeichen, einen Pfeil zwischen den zweiten und dritten Halswirbel. Papius fiel um wie ein lascher Sack, er war sofort tot.

Stolz war Luna nicht auf diese Tat, im Gegenteil. Es machte keinen logischen Sinn, einen angeblich Verrückten zu töten, der allein im Wald lebte. Auch nicht, wenn dieser Eremit ein unfreundlicher Stinkstiefel wie dieser Papius war. Außerdem hätte den Kerl sowieso der nächst vorbeikommende Troll oder Höhlenbär gefressen, denn er war ja nicht mal bewaffnet. Also auch noch völlig unter dem Niveau einer Assassine vom Schlage Lunas. In manchen Kulturen galten solche Verrückte ja auch zu recht als Heilig, weil sie teilweise einen viel direkteren Draht zu ihrem Ich und zur Umwelt haben, wie ihre total vom aufgepflanzten Über-Ich zugekleisterten „normalen“ Mitbürger. Also sollte sich jede Gesellschaft über solch einen Parameter freuen, der die letzte Warnung vor einem völligen Verrennen der gesteuerten Masse sein kann...

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Leidloses Erwachen (DB)

Als Luna in die Zuflucht kam, um ihr Honorar für die Erledigung der Aufträge Beithild und Papius einzufordern, fand sie die komplette Familie, um einen skurrilen kleinen Kerl mit Narrenkappe versammelt. Der kleine Bursche schien recht, wir wollen es so milde wie möglich ausdrücken, sprunghaft in seinen Gedanken und Auftreten zu sein. Luna verstand nur soviel, das er angeblich die Leiche der Mutter der Nacht von Bravil in diese Zuflucht geschleppt hatte. Tatsächlich hatte er eine riesige Kiste dabei, von der anzunehmen war, das er sie nicht um einen Zentimeter anheben könnte. Fraglich war auch; Wie hatte er das riesige Teil durch die engen Türen und Gänge bekommen?

Astrid begrüßte unsere Assassine mit: „Da seid Ihr ja. Ich hab dringende geschäftliche Angelegenheiten mit Euch zu bereden.“. Luna fragte, ob sie endlich einen lohnenden Auftrag für sie habe. Ja, den hatte sie. Und zwar ging es um die Assistentin aus der Hexenheilerei in Markarth, Muiri. Diese wollte offensichtlich einen ehemaligen Geliebten tot sehen. Nun fluche sie den ganzen Tag und hatte wahrscheinlich das Schwarze Sakrament vollzogen. „Hmm? Wahrscheinlich? So ist es also, wenn man keinen Zuhörer hat.“ dachte sich Luna. Aber da Astrid ihr weiter eröffnete, das sie die Bedingungen für den Auftrag selbst aushandeln und das komplette Honorar behalten könne, war sie zufrieden.

Die größten Stücke von ihren „Familienmitgliedern“ hält Luna vorerst von Nazir, Babette und Veezara. Also fragte sie zunächst die ausgebildete Schattenschuppe Veezara um Rat. Der Argonier hatte gehört, das diese Muiri vor kurzem in Windhelm, zusammen mit ihrem Liebhaber, des Diebstahls beschuldigte wurde. Sicherlich wäre dieser Liebhaber, welcher Anführer einer Gruppe Banditen ist, ihr Ziel. „Na, das klingt doch interessant.“ dachte sich Luna und bedankte sich bei Veezara für seinen Rat. Auf die Frage, was er von der Mutter der Nacht und ihrem Bewahrer Cicero hielte, antwortete die Schattenschuppe; Er habe großen Respekt vor Sithis und dem Weg der Alten, töte aber letztendlich, weil er dazu ausgebildet wurde und dies gut kann. Sozusagen war Veezara Atheist und stand dieser Sache eher neutral gegenüber.

Geradezu ablehnend reagierte Nazir auf den Neuankömmling Cicero. In seiner laut poltrigen, aber auch stets ironischen Art, gab er unmissverständlich zu verstehen: „Ich mag weder Mimen noch fahrende Sänger, Schauspieler, Akrobaten, Jongleure oder Troubadoure... von Flötenmusik bekomme ich Kopfschmerzen. Aber am meisten hasse ich Hofnarren.“. Auf die Leichen von alten Frauen wäre er erstrecht nicht scharf, würde aber bei dieser Nachtmutter eine Ausnahme machen. Letztendlich würde er nur Astrid dienen. „Gut zu wissen. Der Kerl ist seiner Chefin hörig“ dachte Luna, die ja hauptsächlich sich selbst und ihrer Rache diente. Gabriella dagegen war eindeutig von der alt ehrwürdigen Schule. Ihre Meinung umriss sie mit den glasklaren Worten: „Ohne die Mutter der Nacht gibt es keine Dunkle Bruderschaft!“. Für Luna war klar, das Gabriella in Astrid nur einen zeitlich austauschbaren Funktionär sah, somit hatte sie Pluspunkte bei ihr gesammelt. Luna beschloss nun auch noch die anderen Member zu befragen. Selbst hielt sie Astrid für zu glatt, zu schmeichlerisch und vor allem, zu sehr darauf bedacht, das man IHRE Befehle ausführt. Und das, obwohl sie immer wieder betont, sie wären angeblich alle frei und ungezwungen. Irgendwie passte das nicht hinten und nicht vorne...

Babettes Rat war einfach: „Habt immer Spaß. Auch wenn Ihr finstere Taten begeht. Es gibt keinen Grund auf seinen Spaß zu verzichten. Denn schließlich ist man nur einmal jung. Vertraut mir, ich weiß das.“. Luna glaubte ihr aufs Wort, denn schließlich war die „Kleine“ ja satte 300 Jahre älter wie sie. Der Unheiligen Oberin hätte sie noch vor 200 Jahren ihr Leben geopfert, heute wäre sie nur noch Astrid treu, sagte sie zum Thema Cicero und seiner Nachtmutter. Der Rat von Festus Krex war brutal und primitiv, ebend typisch Magier der Zerstörung. Nach seiner Meinung stellte man sich seinem Opfer vor, brutzelte ihm die Haut weg und rannte dann weg. Dieser Kampfstil war natürlich nicht nach Lunas Geschmack, zu unsportlich, zu plump und ja, auch nicht sehr mutig. Aber, bemerkenswert war Festus Meinung über Cicero und die Mutter der Nacht. „Ihr Erscheinen ist das Beste, was dieser Zuflucht seid Jahren passiert ist. Astrid ist eine fähige Anführerin, doch wir treiben schon zu lange ziellos dahin.“ sagte er und es klang durchdacht. Denn eines war klar; Einen Sachverhalt analytisch auszuwerten, wer sollte das besser beherrschen als ein Magier, der lebenslang studiert und experimentiert? Naja, die anderen Assassinen vervollkommnen und entwickeln ihre Techniken und Taktiken auch stets weiter...

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Es war bereits spät am Abend, lange nach Geschäftsschluss, als Luna in Markarth eintraf. Muiri saß in einem Hinterzimmer vom Gasthaus Silberblut und ließ sich ihr Abendbrot schmecken. Leise trat Luna hinter sie und sagte mit trocken monotoner Stimme: „Die Dunkle Bruderschaft übermittelt Euch ihre Grüße, Muiri.“. Den Spaß musste sie sich echt gönnen, denn wer Meuchelmörder für seine Probleme engagierte, der sollte ja weder Angst noch Scham kennen. „Die Dunkle Bruderschaft... Oh. Oh! Meine Güte... Ich... Das Schwarze Sakrament. Es hat funktioniert?“ stammelte Muiri, über ihre eigene, von Hass erfüllte Mordlust erschrocken. „Hmm... der Spaß ist gelungen.“ schmunzelte unsere clevere Assassine, fragte aber laut, was Muiri denn nun wirklich begehre.

Was sie wollte war so klar, wie ihre Seele eisig kalt war, den Tod ihres ehemaligen Freundes Alain Dufont. Dieser sollte so sterben wie er ist, eine miese Ratte. Angeblich habe sie nicht gewusst, als sie mit Alain zusammen war, das dieser Anführer einer Räuberbande ist, galt ihr als persönliche Rechtfertigung. Nun, Luna war dies egal. Sie würde auch diese bürgerlich ethische Erkenntnis mit ihrem blutigem Pinsel kulturell umsetzen. So fragte sie Muiri nach Anhaltspunkten und erfuhr, das die Bande in der Zwergenruine „Raldbthar“ ihren Unterschlupf hat. Von da aus könnten diese Räuber prima ihre Überfälle starten, weil das ganz in der Nähe von Windhelm ist. Großzügig erlaubte die Nachwuchsalchimistin unserer Assassine, das sie mit den anderen Räubern nach eigenem Belieben verfahren könne, nur der Alain, der sollte ganz sicher sterben. Zynisch über diese unverfrorene Arroganz lächelnd, sagte Luna: „So soll es sein.“. „Ausgezeichnet.“ frohlockte Muiri „Sobald Alain Dufont tot ist, bekommt Ihr Euren Lohn. In Gold.“.

Mit dem leichten und eher alltäglichen Auftrag, ein paar Banditen auszumerzen, wollte sich Luna gerade entfernen, da wurde sie von Muiri noch einmal angesprochen. Offensichtlich hatte die Apothekengehilfin gemerkt, wie leicht man in Himmelsrand Personen loswerden kann, die einen geärgert haben. Und diese Erkenntnis gefiel ihr offenbar sehr gut, so druckste sie: „Wenn Ihr könnt... dann möchte ich, das Ihr noch jemanden tötet. Wenn Ihr das tut... dann zahle ich sogar noch mehr.“. „Ich bin ganz Ohr.“ war alles was Luna vorerst dazu sagte. Da offenbarte Muiri die Gesamtheit ihrer düster verworrenen Gedanken. Sie ging nach Windhelm um alte und sehr liebe Freunde zu besuchen, die Familie Schmetter-Schild. Deren Tochter Friga wurde kurz davor vom Schlächter, dem Hofmagier Wuunferth, ermordet. (Das zumindest wusste Luna ja bereits, schließlich hatte sie selbst den Mörder überführt.) Als Muiri ihren Kummer über den Tod der geliebten Freundin ertränken wollte, lernte sie den charmanten Alain Dufont kennen, der sie tröstete und mit ihrer Hilfe Zugang zum Anwesen der Schmetter-Schilds erlangte.

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Der Unterschlupf der Bande, um die Zielperson Alain Dufont, befindet sich, auf einer geraden Linie vom Palast der Könige in Windhelm, über Angas Mühle, bis zur Zwergenruine Raldbthar. Diese Linie verläuft Richtung Westen mit einer leicht südlichen Tendenz. Soviel zur Theorie. Praktisch sah es so aus, das Luna, oberhalb des Wasserfalls bei Papius Zelt, den schneebedeckten Hügel besteigen musste. Bereits auf halber Höhe am Hang, bekam es unsere Assassine mit einem Eisgeist zu tun. Sie zog ihre Schwerter und fing seine Seele. Aber Luna musste noch höher den Berg hinauf. Weiter oben wurde das Wetter ungemütlicher. Der Himmel färbte sich grau und kalte Winde wehten zu Eis gefrorene Schneekristalle in die kleinste Öffnung ihrer Rüstung. Kurz vor dem Gipfel lauerten zwei Schneetrolle auf Beute. Luna konnte auch diese besiegen und sich ihre Energien sichern. Jetzt brauchte sie nur noch um den Felsenkegel herumzugehen, welcher den verschneiten Hang abgelöst hatte, und stand vor einer Treppe die zu der gesuchten Zwergenruine führte.

Tief unter sich sah Luna einige metallische Dachkuppeln dieser Dwemerstadt und noch weiter unten den Fluss. Sie musste aber nach oben, in einer höhere Region dieser Dwemerruine. Bereits hier im Außenbereich, auf den breiten Steintreppen und Podesten, wurde sie von Marodeuren und Raufbolden der Banditen angegriffen. Ganz oben angekommen, betrat sie durch das Haupttor die Ruine. Der erste Wachposten im Eingangsbereich schlief seelenruhig. Offenbar waren die Banditen nicht gewohnt hier überrascht zu werden und fühlten sich sicher. Luna weckte den Schläfer nicht, sondern verlängerte seinen Schlaf auf endlos.

Hinter der nächsten Biegung standen drei Marodeure der Banditen, in der Nähe einer Werkbank, im Gespräch vertieft. Die Marodeure und Raufbolde der Banditen hatten sich als zähe Kämpfer herausgestellt. Luna trug ja „nur“ ihre leichte Assassinenrüstung, also wählte sie jetzt einen ihrer Lieblinge unter den Pfeilgiften. Dabei handelte es sich um das Gift: „Lähmen“, hergestellt aus Dornenherz + Koboldschemel. Diese Entscheidung war richtig, denn trotz ihren Schweren Rüstungen und Schilden waren die Marodeure sehr schnell zur Stelle. Da aber Einer von ihnen sofort bewusstlos am Boden lag, konnte sie die anderen Beiden fertig machen. Schließlich konnte sie auch dem letzten der Schurken den Fangschuss verpassen, ohne vorher fliehen zu müssen. Gegen alle Drei gleichzeitig, ohne das selbstgebraute Pfeilgift, was nebenbei, bei einem Alchemisten gekauft, schweineteuer ist, wäre der Kampf so nicht möglich gewesen.

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Muiris zweite Bitte lautete, ihre ehemalige „Schwester“ Nilsine soll ebenfalls ins Gras beißen. Luna hatte ja bereits den Tod der Schwester und Freundin Friga gerächt, indem sie den Schlächter überführte. Das alleine müsste Nilsine und Tova Schmetter-Schild ja bereits wieder etwas Frieden in ihre verhärteten Herzen gebracht haben. Nun hatte Muiri dafür bezahlt, das auch der heimtückische Raub in der Trauerzeit gerächt wurde. Muiris Triebfeder war zwar hauptsächlich bittere Enttäuschung und Hass, aber sie war wenigstens kreativ geworden und hatte überhaupt etwas getan, anstatt nur verbiestert zu jammern wie Nilsine. Luna war deshalb auf die Idee gekommen, diese Argumente bei Nilsine vorzutragen. Außerdem war sie dazu bereit, einen Teil der Beute von Alain Dufonts Räuberbande, in Muiris Namen, zu spenden und somit den Schaden auszugleichen. In ihrer schlichten geradlinigen Art, mit der sie stets zu denken pflegte, war dies die einzig adäquate Option Freundschaft und Familienfrieden wieder herzustellen. Das würde Muiri sicher mehr freuen, wie eine Rache, die sie noch nicht mal mit eigener Hand durchgeführt hatte...

Luna traf Nilsine in der Gasse hinter dem Friedhof. Vorsichtig begann sie, nach einem freundlichen Gruß, mit: „Muiri schickt mich. Sie ist ziemlich unglücklich...“. Dann wollte sie, wie geplant, ihre Angebote unterbreiten und an die gerächten Untaten, die man der Familie Schmetter-Schild angetan hatte, appellieren. Dies war leider nicht möglich, denn Nilsine war eine echte Wetterhexe, mit der man keinen einigermaßen friedlichen Dialog führen konnte. „Es war ein Fehler, das meine Familie dieser miesen hinterhältigen Hure jemals vertraut hat. Sagt ihr, für uns ist sie tot. Versteht Ihr? Tot!“ pöbelte das verbiesterte Weib unsere Luna an, die ja nun wirklich nichts dafür konnte. Dann drehte die arrogante Nilsine unser liebenswert freundlichen Assassine einfach den Rücken zu und ging weiter. Luna war baff, das hatte sie nun von ihrer geplanten Freundlichkeit und Nächstenliebe. Aber eine Assassine muss stets schnell handeln. Also war sie auch gleich wieder gefasst, um die Sache blitzschnell zu überdenken. Diese Nilsine hatte vom Tod gesprochen und dies voller Hass. Vermutlich würde die garstige Schmetter-Schild also einen Mörder anheuern, um Muiri killen zu lassen. Nun, Luna fand den Wunsch von Muiri zwar völlig soziopathisch, so würden diese „Parteien“ niemals wieder im Frieden zusammenkommen können, das war sicher. Aber, sie wurde von Muiri bezahlt und eine Partei konnte nur gewinnen...

Genau zehn Schritte weit, konnte die von Hass erfüllte hochmütige Nilsine Schmetter-Schild noch gehen. In dieser Zeit hatte Luna die Sache überdacht, dabei ihren Bogen gespannt und einen Pfeil aufgelegt. Der Pfeil traf mitten im schneeweißen Nacken und durchtrennte die Nervenbahnen zwischen dem zweiten und dritten Halswirbel. Nilsine war bereits ohne jegliche Körperkontrolle und Gefühl, als ihr Körper zwischen die Brennnesseln am Wegrand sackte. Da lag sie nun, unter dem Unkraut in einer Mauerecke, in welcher die Bettler zu urinieren pflegten. Hass, Hochmut und Arroganz hatten die feine Dame in diese Situation gebracht. Um dies noch deutlicher zu machen, zog Luna ihr die Kleider aus und steckte ihr einen Zettel in den Bund ihrer schmuddeligen Unterhose. Auf diesem Zettel hatte sie einen Vorschlag für eine passende Inschrift auf Nilsines Grabstein notiert. Denn wie sagte doch die „kleine“ Babette so treffend, man sollte nie den Spaß bei der Arbeit vergessen. Der Spruch für diese letzten Worte lautete:

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Stiehl die Statue aus dem Tempel der Dibella.

Bei ihrem ersten Besuch in Markarth wurde Luna vom Trinker Degaine, gleich am Markt, penetrant angequatscht. Selbst sah der alkoholisierte Bursche wie ein zerlumpter und völlig mittelloser Penner aus, fragte aber Luna, ob sie Geld bräuchte. Als sie ihr Interesse an Gold bestätigte, faselte der Typ vom Tempel der Dibella in der Stadt, wo die Frauen ihn aber nicht hinein ließen, nicht einmal zum Gucken. In diesem Tempel gäbe es eine Statue aus purem Gold, von der Größe eines Kindes. Wenn es Luna gelingen sollte, für ihn die Statue aus dem Tempel herauszuholen, würde er sie an einen Interessenten aus Rifton weiterleiten. Die Hälfte vom Erlös würde er Luna dann, für ihren Löwenanteil an der Arbeit und die größte Gefahr erwischt zu werden, sogar überlassen. Denn richtiger Diebstahl wäre es angeblich nicht...

Luna begab sich damals auch gleich zu diesem Tempel, wurde aber bereits am Eingang von der Priesterin Senna abgefangen. Diese sagte zu Luna, das sie recht appetitlich aussehe und es eine Menge gäbe, was sie ihr gerne beibrächte. Aber, momentan nehme man keine neuen Schüler auf und der innere Tempel wäre, wegen einem internen Event, geschlossen. Nach der blutrünstigen Einstellungen und dem schroffen Umgang von Muiri mit ihren Alten Freunden, brauchte Luna dringend etwas schöngeistige Freude im Leben. Aranea war weit weg, in ihrem kleinem Zelt am Fuße der Statue von Azura, da fielen ihr die liebeskundigen Priesterinnen der Dibella wieder ein. Also begab sie sich erneut zu diesem Tempel, welcher sich über dem Schrein von Talos bei der Schmiede am Markt befindet. Aber was war das? Erneut wurde unsere liebeshungrige Dunmerin von Senna abgefangen. Und klar, sie bekam auch die alte Leier zu hören. Normaler weise würde man Pilger darin unterweisen ihr Leben in vollen Zügen zu genießen und sie sähe auch sehr appetitlich aus...blah...blah. Aber die Schwestern hielten immer noch Zwiesprache mit der Göttin und dürften nicht gestört werden.

Luna hatte ja viel Geduld, aber an dieses: „Ihr müsst ein andermal wiederkommen.“ glaubte sie nun nicht mehr. Mit ihrer Schattenkapuze, welche die Schleichfähigkeit begünstigt, hatte sie sich in weiser Vorsicht bereits ausgerüstet. Also wartete sie bis Senna sich mit etwas beschäftigte was ihr ganze Aufmerksamkeit verlangte und begab sich zügig zur Tür zum Allerheiligsten dieses Tempels. Da diese mit einem Experten-Schloss abgesichert ist, zog Luna noch schnell einen Ring, welcher das Schlossknacken erleichtert, über. Als sie den Dietrich mit viel Fingerspitzengefühl in eine Stellung zwischen neun und zehn Uhr bewegte, sprang die Tür auf. Jetzt galt es die Treppe links oder rechts nach Unten zu pirschen. In einem Durchgangssaal, saßen einige Priesterinnen vor einer runden Steintafel, um einem Ritual ihrer Oberin beizuwohnen.

Luna beschloss, links über die kleine Treppe, den schmalen Gang hinter dem Rücken dieser Tempeldienerinnen zu nutzen. Dabei würden ihre Schattenstiefel, welche ein lautloses Gehen ermöglichen, sehr gute Dienste leisten. Dennoch konsumierte sie zusätzlich einen Trank der dauerhaften Unsichtbarkeit. Als dies geschafft war, ging es noch eine Treppe tiefer, zu einer weiteren Tür. Auch hier knackte unsere Assassine das Schloss und brauchte nur noch in diesem kurzen Saal bis zur Stirnwand vorzudringen, wo auf einem Altar die heiß begehrte Statue stand.

Bringe die Statue zu Degaine.

Der Rückweg gestaltete sich genau, wie das unerlaubte Eindringen zuvor. Wieder nutzte Luna einen Trank der Unsichtbarkeit und schlich hinter dem Rücken der Priesterinnen entlang. Die obere Tempeltür wurde bereits wieder verschlossen und musste nochmals geknackt werden. Nachdem dies geschehen war, konnte Luna aufrecht an Senna vorbeigehen, um den Tempel zu verlassen. Geschafft!